Hundegeschirr oder Halsband
Lange wurde geglaubt, ein Hundehals sei ziemlich unempfindlich. Jedenfalls viel weniger empfindlich als der Hals eines Menschen. Dem ist es aber nicht so. Nach und nach kommt die Erkenntnis, dass der Hals eines Hundes eine genau so sensible Körperregion ist, wie unser Hals. Nicht nur die Halswirbel und der Kehlkopf können leicht beschädigt werden, sondern auch die Nervenbahnen, Blutgefäße und Luftröhre. Eine Verletzung aufgrund eines zu starken Drucks kann die Versorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff beeinträchtigen, mit katastrophalen Folgen für den Hund.
Bei jedem Ziehen an der Leine übt das Halsband, auch ein aus weichem Stoff, auch ein gepolstertes, Druck auf den Hals aus. Es lässt sich aber zumindest in der ersten Zeit nicht vermeiden, dass ein Welpe an der Leine zieht. Wie Sie dem Kleinen die Leinenführigkeit beibringen, wird in unserem Ratgeber zur Welpenerziehung gezeigt. Jedoch sogar ein gehorsamer und ruhiger Hund kann schon mal an der Leine ziehen – wenn er einen Kumpel begrüßen will oder sich plötzlich erschrickt. Bei einem Hundewelpen passiert es freilich viel öfter, dass er zerrt und zieht. Ein Hundegeschirr, das den Hals frei lässt, ist daher für einen Welpen die erste Wahl. Günstige und gute Modelle gibts es z.B. bei Amazon bereits ab 11,99 Euro.
Hundegeschirr sitzt besser als Hundehalsband
Noch ein Argument spricht für das Geschirr und gegen ein Halsband: Aus einem Hundegeschirr befreit sich der Welpe, und natürlich auch der ausgewachsene Hund, nie von selbst. Aus einem Halsband schon, und das ziemlich leicht. Besonders wenn dieses nicht perfekt an die Halsgröße angepasst ist, was bei einem schnell wachsenden Hundebaby leicht passieren kann: Um ja den Kleinen nicht zu würgen, wird das Halsband etwas breiter eingestellt. Schon ist es geschehen, der Welpe bleibt bockig stehen und das Halsband ist ab. Manche Schlaumeier winden sich richtig aus ihrem Halsband heraus und sind äußerst geschickt darin. Diese Situation ist für den kleinen Hund extrem gefährlich, denn er kennt kaum noch Kommandos und nicht einmal das Zauberwort „Nein!“ ist ihm ganz geläufig.
Mit einem Geschirr ist also der Welpe viel sicherer unterwegs. Doch wie ist das passende Geschirr zu finden?
Welpengeschirr kaufen – so geht’s
Am Markt ist eine Menge Hundegeschirre zu finden. Neben den vergleichsweise günstigen Geschirren aus Kunststoff gibt es edle und teure aus Leder, darunter auch aus rundgenähtem Leder. Die Letzteren sind übrigens für langhaarige Hunde besonders zu empfehlen, da sie das Fell schonen.
Um die passende Größe zu finden, messen Sie den Brustumfang des Welpen und zwar dort, wo der Brustkorb am größten ist. Da jedes Brustgeschirr mehrfach verstellbar ist, ist ein Messfehler um ein paar Zentimeter kein Problem.
Lassen Sie sich bei dem Kauf von einem Welpengeschirr von folgenden Kriterien leiten:
- Es muss angenehm weich gepolstert sein und beim Tragen nicht einschneiden
- Die hervorstehende Brustbeinspitze soll frei bleiben, da sie genauso wie der Kehlkopf druckempfindlich ist
- Es darf nicht unter den Ellenbögen scheuern
- Das Geschirr darf keine Schnallen oder andere harte Teile dort aufweisen, wo sie beim Ziehen an der Leine drücken können
- Es darf nicht einengen, aber auch – vorausgesetzt, es ist korrekt angepasst – verrutschen
- Das Geschirr darf nicht in den Magenbereich reichen, denn sonst behindert es die Atmung
- Es muss leicht zu reinigen sein. Die Hundehaare sind von einem hochwertigen Geschirr leicht mit der Hand oder einer Bürste zu entfernen, außerdem ist es, insofern es sich nicht um ein Ledergeschirr handelt, leicht waschbar und trocknet ebenfalls schnell.
Hundegeschirr dem Welpen anlegen
Das neue Geschirr ziehen Sie vorsichtig Ihrem Welpen an und verstellen die Schnallen und/oder Klettverschlüsse, damit er passt. Der Welpe wächst und sein Geschirr hat ja mitzuwachsen, kontrollieren Sie also regelmäßig, ob das Geschirr nicht schon zu eng geworden ist. Ihr Hund wird sich nicht zu Wort melden, wenn es ihm unbequem ist. Er wird im Unterschied zu einem menschlichen Baby nicht einmal weinen, sondern still leiden.
Tipp: Jeder Welpe ist verspielt und würde auch mit dem Geschirr gerne spielen. Dieses Verhalten ist sofort zu unterbinden. Zum einen kann das Kleine sein neues Geschirr beschädigen, zum anderen wird das Anlegen des Geschirrs zur reinen Qual.
So legen Sie dem Welpen das Geschirr an: Mit einem Leckerli das Kommando „Sitz!“ ausführen lassen (wie, entnehmen Sie unserem Ratgeber zur Welpenerziehung) und ihm zunächst das Geschirr über den Kopf einziehen. Danach ist der Bauchgurt hinter den Vorderbeinen, unter dem Brustkorb zu schieben und sind eine oder, je nach Modell, zwei Schnallen zu schließen. Das Wichtigste und das Schwerste dabei ist es freilich, den quirligen Welpen dazu zu bringen, ruhig zu halten. Mit etwas Geduld und einigen Snacks ist dies jedoch zu erreichen. Hier nocheinmal der Link zum beliebten Hundegeschirr bei Amazon.
Nachfolgend noch ein kurzes Video vom anlegen des Hundegeschirrs bei einem ungeübten Hund:
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