Stress bei Hunden beeinträchtigt nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern kann auch zu Verhaltensproblemen führen kann. Aus diesem Grund ist der richtige Umgang mit Stress von großer Bedeutung. Vierbeiner können in verschiedenen Situationen gestresst sein. Dabei ist es egal, ob es sich um Umgebungsveränderungen, Geräusche oder soziale Interaktionen handelt. Um Stress zu reduzieren, gibt es verschiedene Techniken und Strategien, die den Hunden helfen können.
Stress bei Haustieren verstehen
Entscheidend ist es, Stress bei Haustieren zu verstehen und die Ursachen dafür zu erkennen. Stress kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Laute Geräusche wie beispielsweise Gewitter oder Feuerwerke können Angst und Stress auslösen. Auch Veränderungen in der Umgebung wie Renovierungen oder Umzüge können ebenfalls für die Tiere belastend sein.
Großen Stress verursachen auch Tierarztbesuche und Reisen. Auch soziale Interaktionen, wie der Kontakt mit anderen Tieren oder unbekannten Menschen, können Angst hervorrufen. Ebenfalls zu Stress beitragen können traumatische Erfahrungen oder Empfindlichkeiten. Eine häufig auftretende Angst bei Tierschutzhunden und Welpen ist die Trennungsangst. In diesem Fall sollte dem Familienmitglied das alleine bleiben beigebracht werden.
Verhaltensveränderungen: Signale von Stress erkennen
Es wichtig, auf verschiedene Signale zu achten, um Stress bei Hunden zu erkennen.
Die Körpersprache der Tiere kann viel über ihren Gemütszustand verraten. Anzeichen von Stress können sein:
- gesenkte Rute
- zurückgezogene Ohren
- angespannte Körperhaltung
- gebleckte Zähne
- vermehrtes Lecken
- kratzen
- bellen
Das Vermeiden von sozialen Interaktionen oder ein gesteigertes Aggressionsverhalten können ebenfalls darauf hinweisen. Physiologische Anzeichen von Stress umfassen, erweiterte Pupillen, vermehrter Speichelfluss, erhöhten Herzschlag oder Durchfall. Signale zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, ist wichtig, um Erkrankungen vorzubeugen.
Sonderfall Urlaub: Unbekannte Territorien
Besonders im Urlaub können Hunde aufgrund des Ortswechsels angespannt sein. Es empfiehlt es sich, während langer Fahrten regelmäßig Pausen einzulegen, damit sie sich strecken und entspannen können, um eine stressfreie Reise zu ermöglichen. Sich über alle Gegebenheiten am Reiseziel zu informieren, ist ebenfalls wichtig. Man benötigt Auskünfte über eventuelle Einschränkungen oder Regeln, tierfreundliche Unterkünfte, Hundestrände und Spaziermöglichkeiten, um die Ferien mit Hund genießen zu können.
Ratsam ist es, sich im ersten Urlaub für besonders ruhige, hundefreundliche Reiseziele zu entscheiden. Hundefreundliche Campingplätze bieten oft spezielle Einrichtungen und Aktivitäten für Hunde an. Zudem gibt es Wohnmobile für Hundebesitzer. Wenn die richtigen Vorkehrungen eingehalten werden, kann das Wohnmobil als ein kühlender Rückzugsort fungieren. Durch eine gute Auswahl des Reiseziels und eine sorgfältige Planung kann der Urlaub für Mensch und Hund zu einer bereichernden Erfahrung werden.
Stressreduzierende Techniken: Sicherheit vermitteln
Es gibt einige Ansätze dem Hund in stressigen Situationen zu helfen und seinen Stress durch Techniken zu reduzieren:
- Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen: Indem der Hundebesitzer selbst ruhig und gelassen ausstrahlt, kann er dem Hund Sicherheit vermitteln und ihn beruhigen. Hunde sind sehr sensibel gegenüber der Stimmung ihrer Besitzer.
- Desensibilisierungstraining: Es empfiehlt sich zudem, den Hund schrittweise an seine Ängste heranzuführen. Das Arbeiten mit Belohnung gilt hier als essenziell, da der Hund so positive Verknüpfungen zu seiner Angst herstellen kann. Wichtig ist es, den Hund nicht zu zwingen.
- Entspannungsübungen: „Platz“ oder „Bleib“ Hundekommandos helfen, dem Hund sich zu beruhigen und zu entspannen. Ruhiges Verhalten mit Lob und Leckerlis belohnen.
- Positive Verstärkung: Loben und belohnen des Hundes, wenn er ruhiges und entspanntes Verhalten zeigt, um positive Erfahrungen mit stressigen Situationen verknüpfen.
- Verwendung von beruhigenden Produkten: Verschiedene Produkte wie beruhigende Musik oder Pheromon-Sprays tragen dazu bei, den Stresslevel des Hundes zu reduzieren.
- Regelmäßige Bewegung und Spiel: Durch mentale Stimulation und ausreichende körperliche Aktivitäten kann man dazu beitragen, den Stress des Hundes zu verringern und überschüssige Energie abzubauen.
Mehr Ruhe dank Umgebungsanpassungen
Folgende Tipps zur Anpassung der Umgebung können hilfreich sein, um Stress bei Haustieren zu reduzieren:
- Sicherer Rückzugsort: Eine Hundebox oder eine gemütliche Ecke im Haus als ruhigen Rückzugsort schaffen, wo sich der Hund sicher und geschützt zu fühlen kann.
- Schaffung einer ruhigen Rückzugsmöglichkeit: Eine gemütliche Hundehöhle oder ein Hundebett, bietet dem Tier einen Rückzugsort, an dem es sich sicher und geschützt fühlt.
- Verwendung von beruhigender Musik oder Geräuschen: Um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen und den Stresspegel des Haustiers zu senken, können Entspannungsmusik oder speziell entwickelte Geräusche beitragen
- Einsatz von beruhigenden Düften: Eine Aromatherapie mit beruhigenden Düften und eine entspannte Umgebung zu schaffen kann helfen, um Stress abzubauen. Empfohlen wird Lavendel oder Kamille.
- Etablierung von Routinen: Sicherheit und Stabilität gibt eine strukturierte Routine dem Haustier. Dazu zählen regelmäßige Fütterungszeiten, Spaziergänge und Ruhephasen, den Tagesablauf vorhersehbar und vertraut zu gestalten.
- Reduzierung von Reizüberflutung: Das Verringern der Menge an visuellen und akustischen Reizen in der Umgebung des Haustiers reduziert den Stress. Um eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen, den Fernseher und laute Musik ausschalten. Eventuell das Licht dimmen.
- Vermeidung von stressigen Situationen: Desensibilisieren des Hundes mit langsamen heranführen an Stressauslöser. Identifizieren und vermeiden dieser.
Prävention von Verhaltensstörungen: Professionelle Hilfe
Professionelle Hilfe zu suchen, ist empfehlenswert, wenn ein Hund übermäßig ängstlich ist. Ein Tierpsychologe oder ein Tierverhaltensberater kann den Hund behandeln, bevor sich eine Angststörung entwickelt. Diese gehen gezielt auf den Hund ein, beurteilen eingehend und erstellen einen individuellen Behandlungsplan. Eine frühzeitige Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund sein Vertrauen wiedererlangt und seine Ängste zu bewältigt.
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