Welpen alleine lassen
Hunde sind Rudeltiere und betrachten ihren Menschen als Teil ihrer Familie. Jede Trennung vom Rudel fällt einem Hund, und ganz besonders einem Welpen, schwer. Im Alltag sind diese Trennungen jedoch unvermeidbar. Daher ist es wichtig, dass jeder Welpe lernt allein zu sein, ohne dabei zu großen Stress zu empfinden.
Buchtipp: Die sichere Bindung als beste Erziehung
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Welpen beibringen allein zu sein und geben Tipps, wie Sie sich und Ihrem Hund die Trennung leichter machen. Grundsätzlich raten wir dazu, den Welpen in den ersten 3 Monaten gar nicht allein zu lassen. Und auch danach gilt, je weniger der Hund allein sein muss, desto besser.
Tipp: Wir haben eine Hundekamera gefunden, mit der man den Welpen immer im Blick hat, ihm etwas sagen und sogar Leckerlis zur Belohnung geben kann. Die Kamera wird von Tierärzten und Hundetrainern empfohlen, da sie den Stress des Welpen oder Hundes beim Alleinsein drastisch reduziert. So können Sie den Hund stets beruhigen, wenn er nervös wird und sind immer auf dem Laufenden, wie es ihm gerade geht. Die Leckerlis fliegen im hohen Bogen aus der Kamera, sodass der Hund auch noch richtig Spaß dabei hat. Außerdem können Sie einen Bell/ Bewegungsalarm-Alarm aktivieren und kriegen eine Nachricht auf das Smartphone, wenn der Welpe bellt. Wir finden, dass ist eine super Idee und es fällt einem viel leichter seinen geliebten Vierbeiner allein zu lassen.Eine ebenfalls gute, aber deutlich günstigere Option ist diese kleine Kamera. Allerdings muss man hier auf das lustige Leckerli-Spielchen verzichten. Trotzdem erfüllt sie die wichtigsten Aufgaben: Zu sehen, ob es dem Welpen gerade gut geht und über die Kamera mit ihm reden zu können.
Hundbaby in den ersten 3 Monaten nicht allein lassen
In den ersten Monaten sollte ein Hundebaby überhaupt nicht allein gelassen werden. In der Regel zieht ein Welpe im Alter von 8 Wochen bei Ihnen ein. Wir empfehlen, dass in den nächsten 5-7 Wochen immer ein Familienmitglied bei dem Kleinen bleibt. Ein Welpe fühlt sich in dieser Zeitphase unsicher, er gewöhnt sich an seine neue Familie und ist von Trennungsängsten geplagt.
Ab dem 5. Lebensmonat können Sie das Alleinsein trainieren. Während manche Hunde, sobald Frauchen oder Herrchen aus dem Haus ist, sich gemütlich auf ihrem Schlafplatz zusammenrollen, werden andere Welpen sofort unruhig.
Sie laufen durch die Wohnung, heulen, bellen und zerfleischen ein unschuldiges Kissen. Legt Ihr Welpe diese oder ähnliche Verhaltensmuster an den Tag, ist es ratsam, ihn ganz langsam und mit viel Geduld an das Alleinsein zu gewöhnen.
Lassen Sie bitte auch einen ausgeglichenen Welpen nicht gleich eine längere Zeit allein. Eine halbe Stunde für den Anfang genügt. Pro Tag dürfen es dann 15 bis 20 Minuten mehr werden. Versuchen Sie sich immer vor Augen zu halten, dass die Trennung für den Welpen wirklich schwer zu ertragen ist. Vielleicht können Sie ihn sogar mit in Ihr Büro nehmen?
Noch einmal zusammengefasst:
- lassen Sie den Welpen in den ersten 3 Monaten nicht allein zu Hause
- ab dem 5. Monat können Sie das Alleinsein trainieren
- starten Sie mit ca. 30 Minuten Alleinsein und steigern Sie sich langsam
- falls eine längere Trennung nicht vermeidbar sein sollte, denken Sie über einen Hundesitter nach
Um einen Welpen an das Alleinsein zu gewöhnen, gehen Sie wie folgt vor:
- Sobald der Welpe sich müde in sein Körbchen legt, verlassen Sie den Raum. Gehen Sie ganz normal und versuchen Sie nicht zu schleichen. Die Tür wird nur angelehnt und nicht geschlossen.
- Sollte der Welpe dann direkt aufspringen und Ihnen folgen, ignorieren Sie ihn einfach. Sobald er sich mit seinem Spielzeug beschäftigt oder sich ins Körbchen legt, verlassen Sie wieder den Raum.
- Kann der Welpe schon einige Zeit allein im Raum bleiben, wird es auch mit dem Alleinsein in der Wohnung bald klappen. Warten Sie ab, bis das Kleine sich hinlegt und verlassen Sie die Wohnung.
- Versucht der Welpe Ihnen hinterher zu laufen, schicken Sie ihn zurück auf seinen Platz oder sagen Sie deutlich und bestimmt „Nein!“.
- Schließen Sie die Eingangstür hinter sich und horchen Sie, was der Welpe macht. Bellt oder heult er, warten Sie einige Minuten ab, möglicherweise beruhigt er sich. In jedem Fall kommen Sie nicht sofort zurück, sonst fühlt sich der Welpe in seinem Verhalten nur bestätigt.
- Nach Ihrer Rückkehr schließen Sie die Tür auf und ignorieren Sie die stürmische Begrüßung des Vierbeiners. So soll er lernen: Ihr Gehen ist kein Drama und das Wiederkommen kein rauschendes Fest. Es soll sich normal für ihn anfühlen.
- Bleiben Sie konsequent und verlängern Sie Ihre Abwesenheit mit jedem Tag um 10 bis 20 Minuten. Zunächst nur in kleinen Schritten, später in immer größeren.
Kein Hund ist gern allein, aber alle Hunde (oder sagen wir fast alle) können lernen mit dem Alleinsein gut zurecht zu kommen. Seien Sie immer geduldig und haben Sie Verständnis für Ihren Welpen. Mit der Zeit wird es immer besser. Und ein Hund, der es schafft beim Alleinsein entspannt zu sein, macht Ihnen und Ihrer Familie noch mehr Freude.
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