Welpen an der Leine führen
Die Leinenführigkeit ist ein Grundbaustein der Welpenerziehung. Wenn der Welpe gleich von Beginn an, also sobald er bei Ihnen eingezogen ist, nicht lernt, an einer lockeren Leine zu laufen, wird jede Gassirunde zu einem Hindernislauf. Die Ursache vom Zerren an der Leine liegt meist in einer falschen Konditionierung:
Der Welpe hat einmal „gelernt“, dass er nur durch das Ziehen an der Leine voran kommt. Es begann vermutlich so: Ein süßes Hundebaby ging zum ersten Mal Gassi. Sein Herrchen oder Frauchen strahlten glücklich und waren gerne bereit, dem Kleinen seine Wünsche an den Augen abzulesen. Der Welpe will gerade einen anderen Hund kennen lernen – gerne, in diese Richtung laufen wir hin. Nun möchte er unbedingt ein Blümchen beschnüffeln – klar, wir gehen zum Blümchen. So erfährt der kleine Hund, dass es reicht, an der Leine zu ziehen, und schon folgt ihm sein Mensch. Mehr noch, der Welpe fängt an zu glauben, dass ohne dieses Ziehen keine Fortbewegung überhaupt möglich ist. Der zarte Welpe wächst zu einem kräftigen Hund heran, der mit voller Kraft an der Leine zerrt. Was tun?
So bleibt die Leine locker:
- Fängt der Welpe an, zu ziehen, sofort die Richtung wechseln. Also sich kommentarlos umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung laufen. Der Hund versteht, dass nicht er der Urheber der Fortbewegung ist, sondern sein Halter. Das Zerren an der Leine wird dagegen nicht belohnt.
- Dem Welpen sein Spielzeug vor der Nase halten und ihn dadurch zum Laufen an der lockeren Leine bewegen. Sobald sich die Leine spannt, verschwindet das Spielzeug.
- Die Leine nicht zu kurz halten, dem Hund etwas Bewegungsfreiheit gegen. Er will die Umgebung erkunden und muss sich auch lösen dürfen.
Was kontraproduktiv beim Gassi gehen ist:
Beim Ziehen an der Leine den Hund mit einem starken Ruck zurückholen. Erfahrungsgemäß versteht der Welpe nicht, was Sie von ihm wollen, außerdem kann das Kleine dadurch verletzt werden.
Tipp: Um Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich statt eines Halsbandes ein Geschirr zu kaufen. Ein Geschirr ist schonender für die Halswirbel und wird von den Hunden gerne getragen.
Leine ist kein Spielzeug!
Hundewelpen neigen dazu, jeden Gegenstand als ein Spielzeug zu betrachten. Eine Leine bildet hier keine Ausnahme, doch ist das Spielen mit einer Leine beim Gassigehen unerwünscht und kann auch gefährlich werden – wenn die Leine zum Beispiel durchgebissen wird.
Spielen mit der Leine abgewöhnen, so geht’s:
- Die Aufmerksamkeit des Welpen auf ein richtiges Spielzeug lenken.
- Strenges „Nein!“ oder „Aus!“ (siehe auch unseren Ratgeber zum Thema Hundekommandos beibringen)
- Auf keinen Fall mitspielen, auch nicht den Eindruck erwecken, dass das Spiel mit der Leine Ihnen gefällt.
Passend dazu: Unser Ratgeber zum Thema Welpenleine.
Auch interessant: Welpen stubenrein machen